Das Deutschlandsemesterticket: Nachgefragt

Nach langem Bangen um unser Ticket steht endlich fest: wir behalten unser Semesterticket und können damit bald sogar in ganz Deutschland fahren! Das ist aber nicht alles: bis das neue Semester anfängt, bekommen wir noch einen kleinen Mitnahme-Bonus.

Das bedeutet bis zum 31. März 2024

Bis Ende März können wir Studis ganztägig im Bereich des AVV und auf bestimmten Zugstrecken eine Person oder ein Fahrrad und bis zu drei Kinder (bis 14 Jahre) mitnehmen. Achte mit deinem Fahrrad auf die unterschiedlichen Beförderungsbedingungen – einige Verkehrsunternehmen erlauben eine Fahrrad-Mitnahme nur zu bestimmten Zeiten.

Ab dem nächsten Semester

Ab dem 01.04.24 könnt ihr euer Semesterticket ganz normal als Deutschlandticket nutzen – für 29,40 Euro im Monat. Außerdem bekommen wir mehr Mobilität in den Niederlanden: auch der Regionalverkehr im Bereich Süd-Limburg wird enthalten sein. Bisher waren dort nur einzelne Strecken z.B. nach Maastricht enthalten.

Wir haben nachgefragt!

Simon ist Vorsitzender des AStA und hat insbesondere zusammen mit Marco, dem Finanzreferenten des AStA, mit den Verkehrsverbünden verhandelt. Als Mitglied der Grünen Hochschulgruppe liegt Simon das Thema Mobilität besonders am Herzen – wir haben mit ihm über die Verhandlungen und die Zukunft des Semestertickets gesprochen.

Die Grundlage für das Deutschlandsemesterticket ist ja eine Einigung von Bund und Ländern. Was hat der AStA für das Semesterticket getan?

“Es ist klar, dass die Grundlage für das Deutschlandsemesterticket von Bund und Ländern geschaffen wurde. Davor ist aber ganz viel passiert: als AStA haben wir mit Politiker*innen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene gesprochen. Wir haben uns mit unserer Oberbürgermeisterin, Frau Keupen, und dem NRW-Verkehrsminister, Herrn Krischer, ausgetauscht. Wir haben eine Mail-Aktion und eine Petition organisiert und einige Pressemitteilungen geschrieben. Wir sind auf die Straße gegangen. Wir haben uns NRW-weit organisiert und sogar eine eigene Resolution durch den Aachener Stadtrat gebracht [1].

Und in der ganzen Zeit haben wir uns natürlich unzählige Male mit dem AVV und der ASEAG getroffen und hier vor Ort über die Zukunft unseres Semestertickets verhandelt. Der AVV und die ASEAG waren im Übrigen auch dafür und haben sich gemeinsam mit uns dafür eingesetzt das Semesterticket zu erhalten und eine Lösung im Kontext des Deutschlandtickets zu schaffen – für die hängt da ein großer Teil ihrer Einnahmen dran. Trotzdem waren wir natürlich auch an vielen Stellen nicht einer Meinung.

Es war einfach sehr viel Arbeit – knapp 14 Monate – ich bin froh, dass es jetzt soweit ist, und es ist klar, dass es ohne den Druck aus den Studierendenschaften und auch z.B. seitens des AVV kein Deutschlandsemesterticket geben würde!”

Wie hast du die Verhandlungen wahrgenommen? Bist du jetzt zufrieden?

“Die jetzt beschlossene Lösung ist ein erster Erfolg. Ich finde, die Verhandlungen hätten deutlich schneller laufen können – die Lösung hätte schon zum Wintersemester eingeführt werden können. Der Bund hat sich lange quergestellt und in den Verhandlungen saßen keine Studierendenvertretungen mit am Tisch. Außerdem ist das Deutschlandsemesterticket an 60 % des Deutschlandticketpreises gekoppelt. Dadurch sind drastische Preiserhöhungen wahrscheinlich und das Semesterticket hängt an der Zukunft des Deutschlandtickets. Es ist also noch Luft nach oben.”

Wie sieht die Zukunft des Semestertickets aus? Müssen wir uns nach einem Semester wieder Sorgen machen?

„Der Vertrag ist jetzt erstmal nur für das Sommersemester 2024. Das ist auch so gewollt – weder wir noch der AVV wollten einen längeren Vertrag abschließen. Lange war ja noch ungewiss, ob das Deutschlandticket länger bestehen bleibt und finanziert wird.

Jetzt wurde zwar angekündigt, dass der Preis in 2024 voraussichtlich bei 49 Euro bleiben soll, wir müssen aber daran denken, dass unser Semesterticket an 60 % des Deutschlandticketpreises gekoppelt wäre, wenn wir es nach dem Sommersemester so fortführen. Sollte der Preis des Deutschlandtickets beispielsweise auf 69 Euro steigen, wären das für uns statt 176,40€ auf einmal 248,40€ im Semester.

Es muss darauf geachtet werden, dass der Geldbeutel vieler Studis sehr beschränkt ist und der Preis dementsprechend nicht zu stark steigt. Es kann nicht sein, dass Studis bei der nächsten Verhandlung zum Deutschlandticket wieder vergessen werden. Leider sind wir da nun noch stärker von der Politik abhängig.“

Weiter nachlesen

Wenn du noch Fragen zum Semesterticket hast, kannst du alle Infos auf der Website vom AStA der RWTH Aachen nachlesen, und zwar hier.

Die originale Pressemitteilung zum Deutschlandsemesterticket findest du hier.